Fehlgeburten

In mehr als der Hälfte der aufgetretenen Fehlgeburten finden sich als Ursache genetische Veränderungen, wobei diese zumeist neu entstanden sind. Wenn jedoch bei einem Paar mehrere Fehlgeburten aufgetreten sind, kann eine erbliche Veranlagung für eine genetische Störung (zumeist eine Chromosomenstörung) bei einem der Partner als Ursache für die Fehlgeburten vorliegen. Daher wird angeraten, bei Paaren mit zwei oder mehr Fehlgeburten eine Chromosomenanalyse durchzuführen. Sofern eine Veränderung gefunden wird, besteht unter Umständen ein erhöhtes Risiko für weitere Fehlgeburten oder ein Kind mit einer Störung/Behinderung zu bekommen. In diesem Fall sollte eine vorgeburtliche kindliche Chromosomenanalyse überlegt werden.

Darüber hinaus ist inzwischen bekannt, dass bei Frauen, die eine erbliche Gerinnungsstörung haben, ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten besteht, da ein intaktes Blutgerinnungssystem für eine ausreichende Blutversorgung des Mutterkuchens entscheidend ist. Die Mehrzahl der betroffenen Frauen weiß nicht um diese erbliche Veränderung. Auch hier wird eine Untersuchung der relevanten Gerinnungsfaktoren angeboten.